Sie können sich hier für den EWK und die KMT akkreditieren. Eine Akkreditierung ist auch vor Ort am CheckIn möglich. Die Akkreditierung bietet auch die Möglichkeit von Arbeitsplätzen im Saal sowie Anschluss an die Tonabnahme aus der Regie.
Die Akkreditierung ist nur möglich mit Nachweis der Pressetätigkeit via Presseausweis des DJV oder FJV. Dienstausweise öffentlich rechtlicher Sendeanstalten werden ebenfalls als Nachweis anerkannt. Die Mitarbeitenden (Kamera, Ton) eines Teams müssen sich nicht separat anmelden.
PK1, 24.09.2025 um 09.30 Uhr, HafenCity-Universität Hamburg
KLIMAPRESSEKONFERENZ zur Eröffnung des EWK
Themen: Vorstellung des neuen ExtremWetter-Faktenpapier für Deutschland mit Sommerbilanz Deutschland sowie Sommerbilanz Gletscher und arktisches Meeres
Teilnehmende: Tobias Fuchs (Vorstand Klima und Wetter, DWD), Dr. Luisa von Albedyll (AWI), Dipl-Met. Sven Plöger, Frank Böttcher (Vorstand DMG)
PK2, 25.09.2025 um 13.00 Uhr, HafenCity-Universität Hamburg
KLIMAPRESSEKONFERENZ zum Abschuss EWK und Auftakt KMT
Themen: Vorstellung neues Klimastatement DPG und DMG
Teilnehmende: Prof. Klaus Richter (Präsident DPG), Prof. Claudia Kemfert (DIW), Prof. Anita Engels (CLICCS, via Schalte), Frank Böttcher (Vorstand DMG)
„Ohne wirksamen Klimaschutz drohen massive Wohlstands-verluste: Küstenregionen und Städte wären zunehmend von Hochwasser bedroht, Ernten würden deutlich häufiger ausfallen, und Hitzewellen würden die Gesundheit der Bevölkerung massiv beeinträchtigen. In Deutschland könnten die Klimaschäden bis 2050 auf bis zu 900 Milliarden Euro steigen, weltweit sind bis Mitte der 2040er Jahre Einkommensein-bußen von rund 20 Prozent projiziert. Gleichzeitig erfordert die Klimaanpassung jährlich Milliardeninvestitionen. Klimaschutz dagegen ist ein ökonomischer Gewinn: Jeder investierte Euro bringt 1,8 bis 4,8 Euro zurück, vor allem, weil enorme Schäden verhindert werden.“
Prof. Dr. Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Leiterin Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt
„Das arktische Meereis wandelt sich rasant von dickem, mehrjährigem Eis zu dünnem, jungem Eis, das im Sommer immer früher schmilzt. Das Zusammenspiel von Eis, Ozean und Atmosphäre unterliegt natürlicher Schwankungen, die exakte Prognosen zur Entwicklung des Meereises erschweren. Die aktuelle Meereisexpedition CONTRASTS liefert neue Erkenntnisse über die Rückkopplungen zwischen Klimaerwärmung und Meereisrückgang – entscheidend, um die Zukunft der Arktis besser zu verstehen.“
Dr. Luisa von Albedyll,
Meereisphysikerin am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)
„Wir beobachten eine beispiellose Häufung von Wärmerekordjahren mit Blick auf das zurückliegende Jahrzehnt. Der Klimawandel beschleunigt sich – und mit ihm nehmen Wetterextreme wie Hitzewellen und Trockenphasen spürbar zu. Deshalb brauchen wir entschlossenes Handeln: Klimaschutz, um die Erderwärmung zu bremsen, und gleichzeitig Anpassung, um die Folgen besser bewältigen zu können. Denn wir haben es nach wie vor in der Hand, unsere Zukunft klimagerecht zu gestalten.“
Tobias Fuchs,
Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes:
„Nicht aufgeben, bevor man richtig angefangen hat! Immer häufiger höre ich den demotivierten Satz „Das schaffen doch sowieso nicht mehr!“ So auf die Welt zu blicken, endet schnell in einer sich selbst erfüllenden Prognose. Stellen Sie sich vor, eine Fußballmannschaft, die nach wenigen Minuten im Rückstand liegt, würde so denken: Niemals könnte ein Spiel gedreht werden! Dieser Sportsgeist, die Haltung, Chancen zu sehen, muss in unseren Köpfen geweckt werden. Das muss die Aufgabe von uns Klimakommunikatoren sein.“
Dipl. Met. Sven Plöger,
Meteorologe und Buchautor
„Die Beschleunigung der globalen Erwärmung ist derart schnell, dass wir aus der Klimakurve fliegen. Wir müssten dingend auf die Bremse treten, doch emittieen wir weiterhin viel zu viel CO2. Wir müssen jetzt mit einer Welt denken und planen, in der wir 2050 bereits die 3-Grad-Grenze überschreiten. Das ist ein anderer Planet. Die aktuelle Konzentration von rund 425ppm drückt das Klimasystem in Richtung 3,5°C und einem Meeresspiegelansteig um rund 26 Meter. Es ist möglich, dass die Kontrolle über das System bereits verloren haben.“
Frank Böttchr,
Veranstalter EWK/KMT und Vorsitzender Deutsche Meteorologische Gesellschaft”
„Die Nordsee war im Frühjahr und Sommer 2025 so warm wie nie seit Beginn der Messungen. In der Ostsee bei Kiel dauerte eine marine Hitzewelle über 55 Tage – mit Temperaturen von mehr als 4 Grad über dem langjährigen Mittel. Das ist ein klares Zeichen des Klimawandels. Unsere Meere erwärmen sich immer weiter – mit weitreichenden Folgen. Auch Sturmfluten werden vor diesem Hintergrund heftiger ausfallen. Deshalb müssen wir heute handeln – für das Klima, die Meere und vor allem für uns.“
Helge Heegewaldt,
Präsident des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie
„Die Schäden durch den Klimawandel nehmen zu. Laut einer Umfrage der Bundesingenieurkam-mer aus dem Juni 2024 befürchten zwei Drittel der Bevölkerung eine weitere Zunahme von Extremwetterereignis-sen. Wir brauchen zeitnah verpflichtende gesetzliche Vorgaben mit dem Ziel, die Funktions-fähigkeit und Resilienz lebenswichtiger Infra-strukturen zu gewähr-leisten. Hierfür bedarf es übergreifender Abstim-mung und Koordinierung und einer ausreichend gesicherten Finanzierung der Umsetzung. Der Staat muss jetzt zum Schutz der Bevölkerung handeln.“
Dr.-Ing. Heinrich Bökamp,
Präsident der Bundesingenieurkammer
“Mehr als ein Viertel der rund acht Millionen Arten weltweit ist derzeit vom Aussterben bedroht. Der Verlust der biologischen Vielfalt schreitet in alarmierendem Tempo voran – befeuert durch die Klimakrise und menschliches Handeln. Wir brauchen Lösungen, die mit der Natur arbeiten – nicht gegen sie. Es ist Zeit für ein neues Denken. Ein Denken, das Biodiversität als Chance erkennt.”
Prof. Dr. Klement Trockner,
Generaldirektor Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
„Bei der nachhaltigen Anpassung sind wir in Deutschland noch am Anfang. Vorhandene Flächen und Finanzierungsmöglich-keiten müssen jetzt klug kombiniert werden, damit Klimaschutz und Klimawandelanpassung gleichzeitig vorangetrieben werden können.“
Prof. Dr. Anita Engels,
Autorin des Hamburg Climate Futures Outlook 2024, Exzellenzcluster für Klimaforschung „Climate, Climatic Change, and Society“, (CLICCS) der Universität Hamburg
„Klima- und ökologische Krisen schaden neben vielem anderen auch unserer Gesundheit erheblich. Besonders wichtig: Das Wissen über diesen Zusammenhang lässt bei enorm vielen Menschen die Bereitschaft für ambitionierten Klimaschutz wachsen. Insofern lohnt es sich, darüber zu sprechen, denn es gibt keine Zeit zu verlieren.”
Lea Dohm,
Dipl.-Psychologin, Psych. Psychotherapeutin, Fachjournalistin
„Die zunehmenden Extremwettereignisse stellen alle Akteure der Immobilienwirtschaft vor große Herausforderun-gen. Denn das nächste Starkregenereignis wird sich nicht an Grundstücksgrenzen halten und Eigentums- verhältnisse sind dem Wetter egal. Deshalb müssen Maßnahmen mehr denn je unter allen Beteiligten abgestimmt werden: Stadt/Gemeinde, öffentliche Hand, private Eigentümer, Investoren und auch Nutzer. Gemeinsame Strategien müssen erarbeitet und umgesetzt werden.”
Helge Scheunemann,
Head of Research JLL Germany
„Kommunen haben eine wichtige Vorbildfunktion im Klimaschutz. Sie können durch Klimaschutzmaßnahmen pro Jahr mehr als 100 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen einsparen. Damit Maßnahmen wirken, müssen sie strategisch geplant und mit ausreichenden perso-nellen Ressourcen umgesetzt werden.”
Nele Bilo und Ludwig Hentschel, Agentur für kommunalen Klimaschutz am Deutschen Institut für Urbanistik
„Hitze ist mittlerweile nicht mehr Hitze. Schwülheiße 40°C im Juli fühlen sich deutlich anders an als 30 °C an einem Nachmittag im September. Wäre eine detailliertere Katego-risierung beispielsweise:
1) Tage über 30°C = heiße Tage
2) Tage über 35°C = SEHR heiße Tage
3) Tage über 38°C = EXTREM heiße Tage
und die häufigere Verwendung und Erklärung des Begriffs „Hitzeindex“ (gefühlte Temperatur: berücksich-tigt auch die Luftfeuchte und den Wind)
nicht zeitgerecht?“
Michaela Koschak,
Diplom-Meteorologin, Moderatorin, Buchautorin
„Extremwetter-Ereignisse sowie Krisensituationen werden zunehmen; das sehen wir sehr klar. Parallel dazu steigen Sorgen und Zukunftsängste der Menschen, auch vor anderen internationalen Krisen. Wir brauchen als Gesellschaft noch viel mehr Angebote zur Unterstützung und Verarbeitung dieser Krisen, auch und gerade in Gemeinschaft mit anderen. Ohne solche emotionale Begleitung werden wir gesellschaftlich in einen Krisenmodus rutschen, der Tür und Tor öffnet für noch mehr Spaltung und sinnvolle Lösungen unmöglich macht.“
Tobias März,
Dipl.-Ingenieur, Resilienz-Begleiter, Speaker
„Um keine unterschiedliche Sprache in Bezug auf die Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu entwickeln, ist ein harmonisiertes Vorgehen auf kommunaler und betrieblicher Ebene ganz wesentlich. VDI-Richtlinien bieten hierfür einen richtungsweisenden Rahmen, der konkrete Unterstützung bei der Vorbereitung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaß-nahmen darreicht und Vergleichbarkeit schafft.“
Catharina Fröhling / Dr. Kristina Edenharter,
Projektleitung „Klima. Standards. Anpassung.“, VDI
„Wo Menschen miteinander feiern, braucht es verlässliche Schutzkonzepte. Straßenfeste und Open-Airs zeigen, wie wichtig öffentlicher Raum für das soziale Miteinander ist – und wie dringend er klimafeste Lösungen braucht. Um diese Räume auch bei Extremwetter sicher zu gestalten, brauchen Städte und Regionen praktikable, proaktive Lösungen – jenseits reiner Regulierung, hin zu gestaltendem Handeln.“
Anne-Kathrin Bohn,
Green Events Hamburg
Der ExtremWetterKongress (EWK) ist die führende interdisziplinäre Fachtagung für Extremwetter im Klimawandel in Deutschland und als Dialogveranstaltung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit wichtiger Beitrag der aktiven Klimakommunikation. Zu den Referentinnen und Referenten zählen die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Expertinnen und Experten. Nutzen Sie die Gelegenheit zum Netzwerken, persönlichen Austausch und zur Arbeit an dem Themenfeld, dessen Ereignisse nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der Zukunft große Folgen und Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben wird: Extremwetter im Klimawandel.
Deie Deutsche KlimaManagementTagung (KMT) ist die führende interdisziplinäre Fachtagung für das Management der Klimafolgen in Deutschland und als Dialogveranstaltung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit wichtiger Beitrag der aktiven Klimakommunikation. Zu den Referentinnen und Referenten zählen die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Expertinnen und Experten. In Workshops wird an den konkreten Fragestellunge zur Umsetzung gearbeitet. So werden vorhandene erfolgreiche Lösungen in ihrer Verbreitung verstärkt, Innovationen werden Wege eröffnet und Zielkonflikte gelöst. Die Kombination aus dem Aufgabenstellungen der Themenfelder Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimakommunikation werden auf diese Weise im Bereich Klimamanagement als notwenige Teile eines gesamtheitlichen Prozesses verstanden, an dem alle Seiten bestmöglich verstanden werden wollen und sollen. Die KMT trägt auf diese Weise zur Sicherung des Standortes Deutschland bei, hilft die Klimaschutzziele zu erreichen und die notwendigen Maßnahmen zur Klimaanpassung zu beschleunigen.
Extremwetterereignisse werden in statistische und vulnerable Wetterereignisse unterschieden. Im statistischen Sinne handelt es sich hierbei um ein Wetterereignis, welches an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit gleich selten oder seltener eintritt als das 10. bzw. 90. Perzentil der als Referenz verwendeten klimatologischen Wahrscheinlichkeitsverteilung. Absolut betrachtet gibt es daher regionale und zeitliche Unterschiede: Hitzetage über 35 Grad sind in Deutschland beispielweise extreme Wettereignisse, während diese in Tunesien normal sind. Diese Definition wird genutzt, um die Entwicklung von extremen Wetterereignissen im Klimawandel zu kommunizieren. Tritt ein Muster von extremem Wetter über einen Zeitraum von Wochen auf, so stellt dieses ein „extremes Witterungsereignis“ dar. Überdauert das Muster Jahreszeiten, so sprechen wir von einem „extremen saisonalen Ereignis“. Längere anhaltende Muster extremen Wetters werden als „extremes Klimaereignis“ bezeichnet (beispielsweise langanhaltende Dürren). Ergänzend dazu stellt ein Extremwetterereignis im vulnerablen Sinne ein Wetterereignis dar, welches geeignet ist, an Ort und Zeitpunkt des Auftretens Menschen in besonderer Weise zu gefährden. Hierzu kann auch anhaltende Windstille auf dem Ozean zählen, wenn diese die Mannschaft eines Segelschiffes auf Grund endlicher Trinkwasserreserven existentiell bedroht. Extremwetter ist daher nicht gleichbedeutend mit Unwetter. Für ein Extremwetterereignis muss mindestens eine der beiden Definitionen erfüllt sein.