EWK & KMT 2025
“In 80 Minuten um die Welt” – eine interaktive Rundreise mit Sven Plöger und Mojib Latif
23.09.2025

Bild: ExtremWetterKongress
Wie spüren die Menschen vor Ort die Auswirkungen der globalen Erwärmung? Was haben die Klimaforscher:innen von den Stationen und Forschungsschiffen vor Ort zu berichten? – Im Vormittag des ersten ExtremWetterKongresstages gingen wir in einer spannenden Weltreise mit lebendigen Live-Berichten hautnah von vor Ort! Ihre Eindrücke sind keine trockenen Fakten, sondern emotionale, mitreißende Eindrücke aus erster Hand und Appelle, die von Herzen kommen.
Die Stationen unserer Weltreise:
- Churchill, Kanada – die Hauptstadt der Eisbären: Clauda Grill
- Forschungsschiff MARIA S. MERIAN, Nordatlantik (zwischen Reykjavik und Trondheim) – am Puls des Golfstroms: Dr. Joerg Bialas
- Forschungsschiff POLARSTERN, Nordpolarmeer – unterwegs durch das arktische Meereis: Dr. Marcel Nicolaus
- Neumayer-Station III , Antarktis – Eisbohrkerne als Klimaarchiv: Pablo Conrat Fuentes und Dr. Tim Bösch
- Bragança Pará, Mangroven, Brasilien – Ein Wald am Meer droht unterzugehen: Prof. Ulf Mehlig
- Suva, Fidschi – die Evakuierung der Inselstaaten im Pazifik: Dr. Andreas Prothmann
- Forschungsschiff SONNE, Pazifik – Sedimentkern-Entnahme am Ende der Welt: Prof. Dr. Martin Frank
- Zugspitze, Deutschland – die Alpengletscher schmelzen: Gudrun Mühlbacher
Die pazifischen Inseln digitalisieren ihre Kultur, damit sie weiterlebt, bevor sie unter Wasser versinken.
Einen besonders eindringlichen Eindruck und Appell lieferte Live aus den Fidschi-Inseln. Die Fidschi-Inseln gehören zu den pazifischen Inseln. Fidschi selbst hat zwar Berge, aber andere Nachbarstaaten im Pazifik, wie Kiribati und Tuvalu, liegen nur wenige Meter hoch. Kiribati und Tuvalu werden bald vollständig untergehen. Die Evakuierung der Bevölkerung von Tuvalu nach Australien hat bereits begonnen.
Der deutsche Botschafter der Fidschi-Inseln, Andreas Prothmann, hilft dabei, das kulturelle Erbe der Bevölkerung von Tuvalu und Kiribati zu digitalisieren. Damit können diese beiden Länder zumindest virtuell weiter existieren. Er berichtete, dass es für die einheimische Bevölkerung schwer zu verstehen sei, warum die reichen Industrieländer so wenig gegen die globale Erwärmung tun. Sie erwarten Hilfe und Unterstützung, da sie die globale Erwärmung nicht selbst verursacht haben, aber dadurch aus ihrer Heimat vertrieben werden.
Wir arbeiten daran, das kulturelle Erbe von Tuvalu und Kiribati zu digitalisieren. Dann existieren die beiden Länder zumindest virtuell weiter. – Andreas Prothmann, deutscher Botschafter auf den Fidschi-Inseln
Als Abschluss der Reise wurde Felix Neureuther als Überraschungsgast zugeschaltet – ein guter Freund von Sven Plöger. Felix Neureuther ist nicht nur ein erfolgreicher Wintersportler, sondern nun auch der Gletscherbotschafter der Vereinten Nationen (UN) und “ehrenamtlicher Heiler für Sven Plögers Knieverletzung”. Für ihn ist die Gletscherschmelze der Alpen etwas sehr persönliches, das schmerzt. Er möchte sein Amt nutzen, um die Aufmerksamkeit für das Problem der Gletscherschmelze zu steigern. Er betonte, wie wichtig es ist, Entscheidungsträger:innen direkt an den Ort des Geschehens zu bringen und ihnen vor Augen zu führen, wie rasant die Gletscher bereits geschmolzen sind. Sven Plöger freute sich sehr über die Überraschung und sagte am Ende der Rundreise, dass es nun seinem Knie etwas besser geht.
Damit endete unsere technisch herausforderndste Session dieses Kongresses. Vielen Dank an alle, die sich so viel Mühe mit der Technik gegeben haben! Diese Rundreise war eine wirklich eindrucksvolle emotionale Achterbahnfahrt.
Wenn Sie mehr Details über die einzelnen Stationen der Tour erfahren wollen, schauen sie sich die Berichte auf dem Livestream an: https://www.youtube.com/watch?v=sCyqDT6O2BI